Endlich geht es auf in ein neues Abenteuer, endlich seh ich etwas Neues, endlich weht frischer neuer Wind durch mein Leben hier drüben und zwar der auf Tasmanien! Ziemlich kalt hier muss ich sagen :D Aber mal von Anfang an …
Am 29. machte ich mich morgens mit dem Zug auf zum Domestic Airport, wo mein Flugzeug um 9:50 am nach Hobart abheben sollte. Auf den Flug freute ich mich nicht wirklich, da ich ja wie bekannt, Fliegen doof finde aber das mich schon die Zugfahrt in den Wahnsinn treiben würde, hätte ich nicht gedacht. Wie ältere Menschen in nur 25 Minuten so nervig sein können, dass ich sie am liebsten vor einen Zug werfen würde, kommt mir nicht in den Sinn. Ein älterer Herr sitzt ohne groß aufzufallen direkt mir gegenüber, auf einmal holt er ein kleines Miniradio raus, dreht es auf so laut wie es nur geht und singt das dämliche Gedudel mit. Im Zug – mit anderen Passagieren! Um 8 Uhr morgens wie auch bekanntsein sollte, war meine Laune nicht grade die Beste und so wünschte ich mir nur, dass der Zug ganz ganz gaanz schnell ankommen würde. Danach verlief aber alles soweit ganz gut, ich und mein Rucksack wurden mit einer ganz neuen Entwicklung auf Sprengstoff getestet (ich weiß nicht wieso immer ich aber das war jetzt schon das zweite Mal. Ich muss wohl sehr terroristisch aussehen :D). Im Flieger hatte ich wie immer meine 5 Minuten, in denen ich dachte ich würde sterben weil es so dolle geruckelt hat aber es ging alles gut und ich hatte eine tolle Sicht auf zuerst Sydney und dann Tasmanien. Zwischen meinen beiden guten Sichten schlief ich gute 1 ½ Stunden und verpasste sogar das Trinken und den Snack. Man war ich müde :D
Von da ging es mit meinem Taxifahrer, der ausnahmsweise mal musste wo mein Hostel ist, auf nach Hobart City. Angekommen, eingecheckt und los geht’s, die „große“ Hauptstadt von Tasmanien erkunden. Ich würde sagen, man ist innerhalb einer halben Stunde fertig aber es war trotzdem ganz süß aufgebaut. Außerdem hatten wir am Sonntag süße 32°C und Sonnenschein, ich war also glücklich! Ich guckte ein bisschen im Hafen rum, ging zum ältesten Teil der Stadt und machte mich abends pünktlich auf ins Bett, denn mein Guide Ian würde mich am nächsten morgen um 07:20 am abholen.
Gut, dass wir Deutschen, naja die Meisten, auf Pünktlichkeit getrimmt sind, um 7:10 am saß ich draußen mit meinen gepackten Koffern und keine zwei Minuten später kam ein kleinerer Bus für 24 Leute um die Ecke. Überpünktlich! Ian war sehr erfreut, mich schon zu sehen (er dachte, er müsse etwas warten weil er ja 20 nach gesagt hat), wir stellen uns kurz vor, Hallo Hallo und schon ging es weiter. Da ich die Erste war, die er abholte, durfte ich im Prinzessinenthron vorne auf dem Beifahrersitz Platz nehmen :) die nächsten paar Minuten holten wir meine weiteren Mitreisenden ab: Michelle aus dem Northern Territory, Maria aus Kolumbien, Arthur aus Frankreich, ein Mädchen aus Nepal, 2 Schweizerinnen, Svenja auch aus der Schweiz, Katharina aus Deutschland Julie aus Dänemark, Claudia aus der Schweiz (mannoman, sind wir hier in der Schweiz?) und nicht zu vergessen Brigitte aus Deutschland. Brigitte ist ein Kapitel für sich, mit dem ich später fortfahren möchte…
Unsere bunte Truppe machte sich also nun auf den Weg – wir entdecken Tassie! Während der Fahrt erfuhren wir mehr über Ian, der in Cairns aufwuchs und dann Reiseführer in Alice Springs und Ayers Rock wurde. Seine Eltern wohnen heute in Brisbane, die er als er noch im Northern Territory arbeitete, öfters besuchte. Seit 5 Jahren ist er nun in Tasmanien und macht Hauptberuflich nur Tagestouren, um mehr bei seiner Frau (die aus Hamburg kommt, d.h. ein wenig Deutsch konnte unser Ian auch sprechen) und seinen Hunden zu sein. Nur ein paar Monate im Jahr macht er sich auf auf längere Touren, so wie jetzt mit uns. Er blieb jedoch nur 3 Tage unser Fahrer, die die 6 Tage Tassie gebucht hatten, haben heute einen neuen Fahrer bekommen (Lucas).
Leider hatte uns das super Wetter vom Vortag verlassen und uns strahlten ziemlich dunkelgraue Wolken und bald darauf auch Regen an. Jedoch immer nur Schauerweise, was noch annehmbar war.
Unser erster Stop war die sogenannte „Tasman Peninsula“ (Peninsula = Halbinsel), wo wir einen Fotostop einlegten und einen zwar wolkenreichen aber trotzdem tollen Blick auf das südliche tasmanische Meer hatten.
Bevor wir dorthin gelangten, musste wir über eine kleine Brücke fahren, wo früher mal ein Gefägnis in der Nähe stand. . Immer wieder versuchten Häftlinge von dort zu fliehen, eine Geschichte hat Ian uns erzählt, die ich sehr amüsant fand, nicht für den Häftling aber trotzdem. Dieser Häftling hatte schon viele andere Fluchtversuche mitbekommen, die alle scheiterten und so versuchte er, schlauer zu sein als alle anderen. Die Wächter dort hatten große Hunde, die Alarm schlagen, sobald sich eine Person näherte also dachte sich der Häftling muss er sich irgendwie verkleiden, dass er nicht als Person erkannt wird. Also machte er sich einmal in seiner freien Zeit auf die Suche nach einem Känguru, holte alle Innereien raus und hatte dann eine Känguruverkleidung, wie an Karneval :D Damit legte er sich auf die Lauer und versuchte zu fliehen, was er jedoch nicht wusste war, dass die Hunde auch bei Wild sofort anschlugen, da die Wächter für ihr Essen jagen mussten – bevorzugt wurde dabei Känguru. Kurz bevor er getötet wurde, legte er sein Kostüm ab und ergab sich und wanderte sofort wieder in die Zelle, bekam noch mehr Jahre und saß wieder fest. Was ein Pechvogel :D
Danach ging es zu dem eigentlichen Star von Tasmanien, dem Tasmanischen Teufel! Wir machten und aus in den „Tasmanian Devil Conservation Park“, hatten freie Zeit im Park und durften dann bei einer Fütterung zusehen und vor allem zuhören, denn Tasmanien Devils fressen ALLES mit, d.h. auch Knochen die dann schön knacken :D.
Danach ging es zu dem sogenannten „Tassie hotspot“, wo jeder der in Tasmanien ist hin möchte: Port Arthur. Ich muss sagen, meine Begeisterung hielt sich in Grenzen, da es viel mit Geschichte zu tun hat und ich da schon automatisch alles ausblende. Trotzdem versuchte ich wenigstens etwas Interesse zu zeigen und die 3 Stunden, die wir dort verbringen sollten zu überbrücken. Port Arthur wurde auch „Hell of Earth“ genannt und war ein Gefängnis, wo die Häftlinge mit Peitschen bestraft oder auch für 23 Stunden in eine Dunkelkammer eingeschlossen wurden. Wir bekamen eine 30-minütige guided Tour und durften uns danach selber umgucken, einmal in die Haftzellen reingucken und auch eine Dunkelkammer ausprobieren. Danach ging es noch auf eine kleine Fähre, was ich am meisten genoss, zu einer kleinen Insel, die man besuchen konnte mit dem Namen Island of Death – wo früher die Toten von Port Arthur begraben wurden.
Am Nachmittag fuhren wir noch zu verschiedenen Lookouts der Ostküste sowie zu einem 30-minütigen Coastal Walk, was alles eher nach meinem Geschmack war, weil die Aussichten trotz Unwetter einfach atemberaubend waren!
Zuletzt ging es noch in das kleine alte Örtchen Richmond mit einer der ältesten Brücken Australiens, danach machten wir uns wieder auf den Rückweg nach Hobart und checkten in das Backpacker Hostel dort ein. Julie, das Mädchen aus Dänemark, mit der ich mich schon den ganzen Tag über gut verstanden hatte, kam mit mir auf ein Zimmer, was uns sehr freute – außerdem dabei war Brigitte aus Deutschland. Brigitte ist umnnn naja vielleicht in ihren späten 60igern und war einfach sehr verwirrt und anstrengend weil sie dachte sie bekomme ein eigenes Zimmer mit eigenem Bad und müsse es sich nicht mit anderen Leuten teilen. Sie hatte eine komplett falsche Vorstellung von der Reise, hätte nicht gedacht, dass so viele junge Menschen dabei sind und hätte im Hostel später beinahe die Notausgangstür geöffnet. Wir fanden sie ganz amüsant aber mit der Zeit wurde sie einfach nur etwas nervig. Sie fragte ob die Betten denn dreckig wären oder ob das alles frisch bezogen ist und war nur am Rumnörgeln (hätte sie doch besser einmal das Angebot gelesen, in dem klar und deutlich steht, dass es in Backpacker Hostels geht). Außerdem sprach sie mit jedem Deutsch, obwohl naja manche diese Sprache nicht beherrschen. Wie auch immer – Julie und ich wollten so schnell wie möglich von Brigitte weg,, machten uns zuerst auf zum Supermarkt, deckten uns mit Lebensmittel für die nächsten Tage ein und wollten dann nochmal so richtig schön essen gehen. Doof nur, dass in Hobart alles um 5 Uhr die Türen schließt.. Das Wetter war auch nicht auf unserer Seite und so wurden wir bei der Suche nach etwas Essbarem klitschnass, denn Abends regnete es wirklich in Strömen! Wir fanden dann einen Italiener im ältesten Teil der Stadt und freuten uns einen Keks, setzten uns sofort rein, guckten auf die Speisekarte und verstanden – nichts. Alles auf italienisch-englisch-Mix und außerdem hatten die nicht mal Pizza. Und auch noch viel zu teuer. Upps! Wie soll man nun wieder gehen? Peinlich peinlich, aber uns kennt ja niemand also gehen wir einfach und sagen wir können leider nicht bleiben, müssen noch wo hin :D Haha, die Frau hat uns angeguckt wie sonst was :D Nach weiterem Umherirren fanden wir dann Domino’s Pizza, was dann zu unserem Abendessen wurde. Zu Hause gabs dann erstmal eine heiße Dusche und einen Kakao und dann machten wir uns auch auf ins Bett.
Den nächsten Tag wollten wir um 7:30 los, d.h. um 6:30 aufstehen, fertig machen und frühstücken. Heute stand ein National Park auf der Liste (Freycinet National Park), doch vorher stoppten wir in dem kleinen Örtchen Ross um uns was für unser Lunch zu besorgen. Danach ging es ca. 2 Stunden Richtung Osten, bis wir endlich ankamen. Ian hatte uns für den Tag „ein wenig“ Wandern versprochen, noch machte ich mir also keine Sorgen, was sich aber bald ändern sollte. Wie auch immer – unser heutiges Ziel war die sogenannte „Wineglass Bay“, ein weltberühmter Strand. Der Name hört sich zwar hübsch an, hat aber einen gemeinen Hintergrund, denn hier war der Walfang früher sehr beliebt, die Wale wurden an den Strand gehievt und auseinander genommen, sodass überall Blut war und die Bucht dann aussah, wie ein Weinglass mit Rotwein. Bevor wir uns aufmachten, bekamen wir von Ian eine Wanderkarte um uns zu orientieren. Es gab 2 Wanderwege, einmal einen Kurzen hoch zum Lookout der Wineglass Bay und dann wieder denselben Weg zurück (6 KM) oder nachdem man unten am Strand angekommen ist zu einem anderen Strand und dann in einem längeren Walk zurück zum Parkplatz (11 KM). Für mich war klar, welcher Weg es werden würde – der Kürzere! Ich bin kein Fan vom Wandern, außerdem ziemlich untrainiert seit nun 6 Monaten. Und das merkte ich schon beim Aufstieg hoch zum Wineglass Bay Lookout. Treppen über Treppen, steil den Berg hoch – ich hasste mein Leben in diesem Moment :D Irgendwann kamen wir dann oben an und der Blick war super! Ich hatte es geschafft. Natürlich wollten wir nun aber auch runter zum Strand und so machte ich mich diesmal mit Svenja aus der Schweiz zum Abstieg bereit. Nachdem wir den hinter uns hatten, entschied ich mich spontan doch den langen Weg mit Svenja zu machen, da die Treppen so besch… waren und wir die hätten wieder hochgehen müssen. Manchmal gab es gar keine Treppen und man konnte sehen wie man runter kommt und das wollten wir uns nicht nochmal hoch an tun.
Doch zuerst genossen wir den Blick auf den Strand mit seinem weißen Sand und dem wirklich glasklaren blauen Wasser und plötzlich hoppelte ein kleines Wallabie auf uns zu, dass etwas von dem Essen von einer aus unserer Gruppe haben wollte. Ein Wallabie – am Strand! Was ganz Neues und soo süß :) Ian hatte für die lange Route 4 ½ Stunden eingeplant also mussten wir uns sputen doch man konnte sich einfach nicht von Mr. Wallabie losreißen. Irgendwann schafften Svenja und ich es dann doch und machten und auf den Weg zu dem anderen Strand, quer auf der anderen Seite (Hazards Beach). Von da an ging es über Stock und Stein, hoch und runter, immer neben dem Meer entlang und irgendwann, als wir schon nicht mehr daran glaubten und unsere Körper am Ende waren, hörten wir tatsächlich Autos und fanden auch bald darauf den Parkplatz. Freunde, das war was! Super anstrengend und ich bin tierisch stolz gewesen, dass hinbekommen zu haben ohne zu sterben oder in Ohnmacht zu fallen oder sonst irgendwelche Verletzungen abzubekommen, denn manchmal musste man richtig klettern oder man übersah Steine und stolperte durch die Gegend. Wir waren alle am Ende und schliefen auf der Fahrt zu unserer Übernachtung tief und fest. Unser letztes Ziel für den Tag war Bicheno, ein kleines Fischerdörfchen, wir checkten im Backpacker Hostel ein und wieder war es Brigitte, die es immernoch nicht fassen konnte, dass wir tatsächlich zu 8. in einem Zimmer schlafen. Gleich nach dieser Entdeckung hat sie sich von Ian für die restlichen Tage in ein Einzelzimmer buchen lassen haha :D
Julie und ich gingen nach einer heißen Dusche zum Take-away Haus und holten uns Wedges, aßen im Hostel und warteten,, dass es 9 Uhr abends wird, da wir uns dann auf den Weg machen würden zu einer Attraktion in Bicheno, denn dort ist das sogenannte „home to the Little Penguins“ – viele kleine Pinguine kommen abends vom Strand hoch in die Dünen und übernachten dort. Wir vertrieben uns die Zeit mit Svenja und Katharina aus Deutschland, die erst an diesem Tag dazu gestoßen war. Wir quatschten über Gott und die Welt und schon war es 9 Uhr und wir gingen mit Ian wenige Minuten zu dem Pinguin Büro. Leider durften wir keine Fotos machen, da dass die Pinguine stört und ihre Augen kaputt machen kann aber was gut ist, die Betreiber gaben uns deren E-mailadresse und man muss nur schreiben, dass man an der Tour teilgenommen hat und man bekommt ein paar professionelle Fotos von denen zugeschickt, die sie mit einer speziellen Kamera aufgenommen haben. Wir – 9 von 15 machten bei der Tour mit – stiegen in den Bus, holten noch andere Teilnehmer ab und bald machten wir uns mit einem Guide auf zu den Dünen. Und schon hörte man komische Geräusche, fast wie eine Katze oder eine quietschende Tür – die Pinguine kommunizieren! Ein Ranger mit einer nicht allzuhellen Taschenlampe leuchtete dann verschiedene Stellen an und tatsächlich sahen wir rund um uns rum kleine Pinguine, die zu ihren Nestern watschelten. Süß! Ein kleiner Pinguin stand ganz perplex mitten auf unserem Weg und wir mussten alle einen Schritt um ihn rummachen, d.h. man kam wirklich ganz nah an die Pinguine ran und es hat sie nicht gestört solange man nicht versucht sie anzuassen. Toll! :) Alle aus unserer Gruppe waren begeistert, falls ihr also mal nach Bicheno kommt, macht diese Tour für 25 $! :D
Danach fielen wir aber alle sofort ins Bett, es war ein anstrengender Tag! Und die Nacht endete früh, um viertel vor 6 klingelte mein Wecker, da wir um zehn vor 7 losfahren wollten. Oh man! Was ne Tour, so früh musste ich schon lange nicht mehr aufstehen :D
Wir waren auf dem Weg zu dem berühmten „Bay of Fires“, kamen dabei an wunderschönen kleinen Orten vorbei und hatten die ganze Zeit das Meer zu unserer Rechten, toller Coastal-Drive. In St. Helens machten wir einen Stop, kauften Lunch ein und was auch immer wie noch brauchten und dann ging die Fahrt weiter. Julie und ich dachten die Bay of Fires wäre nur ein Strand, doch der Conversation Park zieht sich über 23 Kilometer an der Küste hoch. Wir fuhren zu Ians Lieblingsstrandabschnitt - Cosy Corner. Es war wunderschön dort, weißer Sand und verrückte Felsen überall aufeinander. Wir hatten dort 1 ½ Stunden, also entschieden Julie, Svenja, Maria und ich, die Felsen mehr zu erkunden, unsere Abenteuerlust kam zum Vorschein und so kletterten wir über Felsen, zogen uns an Vorsprüngen hoch und erreichten irgendwann die Spitze des größten Felsens. Das Wetter hielt sich gut, es war zwar absolut wolkig aber kein Regen, es war nur ziemlich windig und so schossen die Wellen meterhoch auf die Felsen zu und es sprühten riesige Fontänen direkt neben uns!
Später trafen wir noch auf Katharina und so saßen wir 4 nur im Sand und genossen die Aussicht, die frische Luft und manchmal einen Strahl Sonne während Ian erzählte, warum es Bay of Fires heißt. Ein Segler (keine Ahnung WER er war :D) segelte damals dort entlang und war auf dem Weg nach Neuseeland als er in den Buchten überall kleine Feuer entdeckte, die die Einheimischen gemacht hatten. Die Einheimischen wusste nämlich, dass die Ostküste und vor allem in diesem Bereich es am wärmsten und trockensten ist und hatten also dort ihre Lager aufgeschlagen. Und das dieser Segler überall die Feuerchen sah, nannte er diesen Abschnitt Erde kreativerweise Bay of Fires.Wir schauten zu, wie Michelle im Tasmanischen Ozean schwimmen ging und machten uns irgendwann schweren Herzens weiter auf die Reise. Während wir zum Bus gingen erzählte Ian noch, dass genau an diesem Strand letztes Jahr ein 17-jähriges Mädchen von einem Hai angegriffen wurde. Gruuuselig! Sie und ihr Cousin waren surfen und sie wurde von einem weißen Hai angegriffen (ich wusste nicht mal, dass es die Great Whites auch hier unten gibt!) – Ian meinte sie wurde ins Bein gebissen. Ihr Cousin, ich finde er ist ein Held, hat dies gesehen und ist auf den weißen Hai losgeschwommen und hat ihn mitten ins Gesicht geboxt und der Hai war blitzschnell weg. Ich hätte mich soetwas nicht getraut! Auf jeden Fall musste ihr Bein mit 180 Stichen genäht werden … und Michelle war grade eben noch im Wasser. Mannoman! Aber was meint sie dazu? Ach so lange sie nicht gestorben ist, ist alles gut, dann hab ich keine Angst. Oh man, diese Australier! :D
Am Nachmittag ging es zu den „St Columba Falls“, einen Weg hinunter zwischen grünem Regenwald zu einem kleinen Wasserfall – schöön :)
Letzter Stop war Launceston, wo wir auch goodbye zu Ian sagen mussten. Er war ein toller und netter Guide, der viele Geschichten wusste und uns viele tolle Orte gezeigt hat!
Tag 3 ging dem Ende zu und auch unsere kleine Familie, die sich entwickelt hatte musste sich verabschieden. Die anderen Mädels haben eine 6 Day tour gebucht gehabt und die würde in dem selben Bus weitergehen, in dem ich bis jetzt auch drin war, ich würde aber nur noch den nächsten Tag haben und somit einen Tagestrip in einem anderen Bus machen. Also beschlossen wir am Ende wo wir alle noch zusammen sind zu kochen (Spaghetti Bolognese) und einfach noch ein wenig Zeit zu verbringen.
Heute Morgen (02.01.2012) stand ich mit den Anderen früh auf, obwohl ich erst später los musste, um mit Ihnen zu Frühstücken und musste dann gegen halb 8 nochmals goodbye sagen was ziemlich traurig war :( Aber lange hielt dies nicht an, denn ich musste mich fertig machen, da wir um 8 Uhr mit der Tagestour beginnen würden. Ich lernte meinen neuen Guide für den Tag kennen: George, auch ein netter Kerl.
Unser erster Stop war in Sheffield, wir holten uns Lunch und alles was wir benötigten und dann ging es 1 ½ Stunden die Berge hoch und runter. Ich kam mir vor als wäre ich auf dem Weg in den Skiurlaub und wäre grade mitten im Fernpass nach Österreich nur ohne Schnee ;) Auch heute hatten wir eine besondere Person dabei, ich nenne sie die neue Brigitte – Helen aus New South Wales die so nervig war und jede 2 Minuten „Excuse me George“ inklusive Fragen über Fragen durch den Bus schrie. Oh man! Leute bleibt zu Hause ehrlich :D
Unser Ziel für den Tag war der sogenannte Cradle Mountain/ Lake St Clair National Park und als wir ankamen ging George noch die Wanderwege mit uns durch. Noch mehr Wandern! Meine Beine fühlten sich zwar schwer wie sonst was an und schmerzten auf die übelste Weise aber was solls. Was tut man nich alles für schöne Fotos! Wir entschlossen uns alle den Wanderweg rund um den See zu machen und dann noch einen kleinen Wanderweg hoch zu einem anderen See zu nehmen. Leider war der Weg zum zweiten See kein Wanderweg aber dazu später.
Am Anfang war noch alles gut und einfach, es ging manchmal etwas hoch aber mein persönlicher Feind – Stufen und Treppen blieben aus. Wir machten Halt auf einem großen Felsvorsprung wo wir auch gleich auf einen anscheinend berühmten Discovery Ranger stießen, George schien ihn jedenfalls zu kennen. Dieser erzählte uns Geschichten über Cradle Mountain und den See und verglich meine kleinen 20 Jahre mit den über Zehnmillionen Jahren des Cradle Mountain und des Sees. Mein Leben war eine Fingerspitze lang und das Alter des Ortes war für ihn im Vergleich mehrere tausend Kilometer lang Was hab ich doch für ein erbärmliches Leben im Gegensatz zu dem Berg :D Danach zeigte er uns noch eine sogenannte „stone fly“ – er war ganz aufgeregt so etwas zu finden und rettete es sofort, ich war eher weniger begeistert weil es eklig aussah :D Jedenfalls wanderten wir immer weiter bis wir die Hälfte des Walks erreicht hatten und machten dann Lunch break. Bald danach erreichten wir den Anfang zu dem anderen kleinen Walk zu einem anderen See und da ich nur ein paar Stufen sah, dachte ich mir „Ja, wieso eigentlich nicht?“ Außerdem meinte George, dass es nur 15 Minuten dauert also, auf geht’s! Ich hätte bedenken müssen, dass George ein Wanderer ist und hätte einfach warten sollen, es war die Hölle. Die Stufen hörten nach einer Minute auf und man musste sich einen Weg zwischen losen Steinen und Wurzeln nach Oben suchen. Hilfe von George und Arthur, der schon vorher mit der anderen Gruppe und mir dabei war und auch nur 4 Tage gemacht hat, war nicht zu erwarten. Es ging steil nach oben, es war anstrengend und ich wollte mindestens 10 Mal aufgeben aber immer dachte ich mir, jetzt kraksel ich hier schon wie blöd hoch, jetzt will ich auch ankommen. Nach gefühlten 5 Stunden und reichlichen Pausen kam auch ich oben an, total am Ende aber es hatte sich auf jeden Fall gelohnt. Der Ausblick war wunderschön! Kaum oben angekommen mussten wir schon wieder runter, da wir um 3 Uhr am Bus verabredet waren mit den Anderen. Runter war noch viel viel schlimmer :D Man rutschte ständig aus, ich wusste nicht wo ich hintreten sollten und meine Chucks als Wanderschuhe waren auch nicht hilfreich. Das Mädchen aus Nepal, was auch schon bei der anderen Tour dabei war und auch nur 4 Tage gemacht hatte und auch mit nach oben gekommen war, hatte die gleichen Probleme wie ich und so halfen wir uns gegenseitig weil von den Männern nichts mehr zu sehen war. Typisch! Am Ende rutschten wir sogar auf unserem Popo über Felsen und so langsam machte es mir wieder Spaß, ich hatte zwar immer Angst hinzufallen aber meine Kletter- und Abenteuerlust war wieder einmal geweckt. Wir hielten uns an Bäumen und Ästen fest und kletterten durch die Gegend bis wir endlich irgendwann unten heile und froh wieder ankamen und ein Lob von den Jungs abstaubten, dass wir so gut mithalten würden. Dann war noch die zweite Hälfte des Weges vor uns und wir hatten leider nicht mehr so viel Zeit als ihn zu genießen, also gingen wir so schnell wie es ging Richtung Parkplatz, jedoch hielt ich die Gruppe dann doch noch etwas auf, sodass wir später ankamen (sorry!) aber ich entdecke einen Echidna und war heilfroh über ein Lebenszeichen von australischen Wild denn eigentlich soll man am Cradle Mountain an einem bewölkten aber schönen Tag, so wie er es heute war viele Wombats antreffen – ich traf kein Einziges und war deshalb sehr betrübt aber der Echidna hat einiges wieder gut gemacht, wenigstens Etwas :)
Zurück im Bus war ich und mein Körper fertig für ein Schläfchen, wir hielten irgendwann noch in einer Himbeerenfabrik und testeten Himbeeren in Schokolade (yummy!) und am Abend kamen wir wieder alle wohlbehalten zurück nach Lanceston. Morgen geht es zurück nach Sydney und dann kommt schon bald bald bald Nina! :)
So, dass waren meine 4 Day Highlights kurz zusammengefasst, alles aufschreiben kann man glaube ich gar nicht, man muss es erlebt haben, aber ich habe mir Mühe gegeben und ich hoffe ihr könnt euch ein Bild von Tassie machen :) Im Nachhinein wünschte ich, ich würde noch länger hier bleiben, denn es ist echt wunderschön auch wenn es meistens ziemlich kalt ist, wie uns Helen, die nervige Frau erzählte, da sie vor zwei Wochen im Schnee gewandert ist :D Das Wetter hier kann sich echt ziemlich schnell ändern und hatte öfters Regen für uns Parat aber dennoch fand ich es total toll hier und würde es immer wieder machen, man sieht jeden Tag etwas Neues, ist unterwegs und trifft neue Freunde :) Absolut gelungener Trip!
Fotos kommen separat und später, wahrscheinlich morgen und übermorgen wenn ich wieder in Sydney bin und etwas Zeit habe alle hochzuladen – werden ein Paar mehr :P
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